Heute gibt es einen Eintrag zum Buchstaben „C“ wie Cobenzl.

By C.Stadler/Bwag – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=138242356, Danke für das Bild!

Ursprünglich gehörte der Reisenberg den Jesuiten, die hier eine Villa ihr eigen nannten. Als der Orden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aufgehoben wurde, kaufte der Graf Johann Philipp Cobenzl den Berg um 1200 Gulden (etwa 12.000 Euro!) und gab ihm damit auch seinen heute geläufigen Namen. Als Vizepräsident der Banco-Deputation (Geldinstitut) konnte er sich neben dem Ausbau des Landhauses zu einem Schloss auch einen großzügigen Garten inklusive Landwirtschaft und Meierei leisten. Im Park gab es eine Grotte, die Besucher angezogen hat und auch der Baumtempel war stadtbekannt. Das Who-is-who der illustren Wiener Gesellschaft zählte zu den Besuchern von Mozart über Karoline Pichler (wichtige Saloniere) und viele haben Beschreibungen hinterlassen.

Schon damals war der Cobenzl als einer der Hausberge Wiens ein beliebtes Ziel für Sommerfrischler oder für den Heurigenbesuch vor allem im Herbst.

Im 19. Jahrhundert wechselte der Berg mehrmals den Besitzer. Einer der Besitzer war Karl Ludwig Freiherr von Reichenbach, ein deutscher Naturforscher, der hier mit Magnetismus experimentierte. Seine Sammlung an getrockneten Pflanzen (Herbar) hat er dem Naturhistorischen Museum vermacht und im 10. Bezirk erinnert bis heute eine Gasse an ihn.

Danach erwarb ein gewisser Johann Karl Freiherr von Sothen das Anwesen (der Titel war Freiherr war gekauft als er zu Reichtum gekommen war). Er übernahm den Tabak- und Lottoladen seines Vaters am Hof und machte sich bald einen Namen als Lotteriebaron. Er hatte Talent zum Geschäftemachen (zB mit dem Promessenspiel, das sind Schuldverschreibungen auf hypothetische Gewinne, die niemand so ganz durchblickt, am Ende war natürlich Sothen der Gewinner) und so konnte er bald ein Bank- und Wechselhaus am Graben sein eigen nennen. Wahrscheinlich ist Er war eine schillernde Persönlichkeit: einerseits gab sich als Stiftungsgründer für Verwundete, Witwen und Waisen und Wohltäter und zahlte andererseits seinen Arbeitern einen Hungerlohn und ließ zu, dass seine Frau sie mit der Peitsche misshandelte. Mit seinem Reichtum hatte er schon einige Jahre zuvor das Gut “Am Himmel” am Pfaffenberg erworben. Dort betrieb er Viehwirtschaft und Weinbau und nur beim geringsten Vergehen ließ er den Arbeitern den ohnehin schon mickrigen Lohn kürzen. Als Kaiser Franz Joseph I seine geliebte Sisi heiratete, hat Sothen dort die Sisi-Kapelle errichten lassen, auch als Grabstätte für ihn und seine Ehefrau. Franziska. 1881 fand sein Leben dann ein jähes Ende als sein Jäger nach vorangegangenen Streitereien über den Lohn und anschließender Entlassung zum Gewehr griff und kurzerhand den ehemaligen Dienstherren erschoss. Der Jäger (er stand mit seiner Lebensgefährtin und den gemeinsamen Kindern vor den Trümmern seiner Existenz) wurde nach damals geltendem Recht zum Tode verurteilt, aber der Kaiser begnadigte ihn und

Der Cobenzl ist natürlich Teil des Wienerwaldes und ein wichtiges Weinbaugebiet in Wien. Daher verwundert es nicht, dass es mehrere Weingüter gibt, die auf ein Achterl laden.

Erlebnisbauernhof/ Landgut mit Naturerlebnispark

Rundwanderweg – Kahlenberg – Cobenzl

Schloss und Meierei – heute vom steirischen Szenegastronom Bernd Schlacher bespielt, der schon das Motto am Fluss etabliert hat. Es gibt eine Panorama-Bar und Säle für Veranstaltungen in unterschiedlichen Größen – natürlich mit einem herrlichen Ausblick über Wien

Viel Spaß bei Eurem Ausflug in den Wienerwald, am Cobenzl!

Eure Sandra

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