Es mag unglaublich klingen, aber es gibt Orte auf dieser Welt, wo die Schwerkraft scheinbar keine Gültigkeit hat. Allein in den USA soll es mehr als 20 derartige Orte geben, wo man im Leerlauf einen Hügel hinauffahren kann und zum bergab fahren Gas geben muss. In China soll es gar einen Fluss geben, der über ca. 60 Meter bergauf fließt.

Der Physiker Sir Isaac Newton (1643-1727) hätte seine Freude – oder eben gerade nicht. Er ist durch einen herabfallenden Apfel und durch Grundlage der Kepler’schen Gesetze zu den Gravitationsgesetzen inspiriert worden.

Diese gelten scheinbar auch nicht auf einer Straße der Philippinen in der Nähe von Los Baños , wo man Kugeln beobachtet hat, die bergauf rollen. In Polen, am Fuß der Schneekoppe nahe dem Kurort Karpacz etwa 30 Kilometer südöstlich von Görlitz folgen Gegenstände ebenfalls nicht der Schwerkraft. Regionale Gelände- und Wanderkarten des Kurorts verzeichnen auf der „Ulicka Strazacka“ im Ortsteil Karpacz Górny einen „Ort gestörter Gravitation“.

Auch aus Deutschland wird über derartige Phänomene berichtet: etwa in der Oberlausitz, sieben Kilometer von Bautzen entfernt, am so genannten „Meltheuer“, rollt alles nach oben. Wem das nicht reicht, der begebe sich an den Ortsausgang des Dorfes Schleiden in der Eifel.

Zieht es Sie eher nach Süden, dann sei Ihnen das Dorf Rocca di Papa nahe Rom unweit des Albaner Sees ans Herz gelegt. Kommt man aus Italiens Hauptstadt und verlässt das Dorf auf der anderen Seite lässt sich auf einem etwa 100 Meter langen Streckenabschnitt dieses außergewöhnliche Phänomen ebenfalls beobachten. Die Straße liegt am Rand eines Vulkankraters, dem heutigen Albaner See, ob das damit zu tun hat?

Für die Einheimischen ist es nichts Neues, aber seit einiger Zeit ist der Ort zu einem Ausflugsziel für Touristen geworden, die sich diese Anomalien mit eigenen Augen ansehen wollen. Vor allem an Wochenenden lassen Touristen gerne ihre Autos bergauf rollen – und zwar aus dem Leerlauf, sobald sie die Handbremse lösen. Andere bevorzugen den Drahtesel und die ganz Ungläubigen laufen um dann festzustellen, dass der Anstieg hier unglaublich leicht zu bewältigen ist.

Nur wenige Wissenschaftler haben sich dieses Phänomens angenommen. Einer davon ist der Geologe Dr. Johannes Fiebag. Er hat hier geophysikalische Messungen durchgeführt. Damit hat er eine optische Täuschung wissenschaftlich ausgeschlossen – es gibt tatsächlich einen Anstieg. Was steckt also dahinter? Darauf hat auch er keine Antwort.

Schlüssig erklären kann man dieses Phänomen wohl nur durch die Auswertung von Luft- und Satellitenbildern mittels Global Positioning System, besser bekannt als GPS. Warum? Andere Verfahren können eventuell von Gravitationsanomalien beeinflusst werden, nicht aber diese Messmethode. Fühlen Sie sich schon berufen?

Wenn Sie schon in der Gegend sind, können Sie auch gleich den Sommersitz des Papstes besuchen. Castel Gandolfo ist im 17. Jahrhundert von Papst Urban VIII. erbaut worden. Es war Schauplatz des Urteilspruches über Galileo Galilei (1564-1642). Galilei hat nicht nur ein Fernrohr zur Himmelsbeobachtung erfunden, sondern auch als Erster Messungen des Erdschwerefeldes dokumentiert. Die Begleitumstände der Veröffentlichung sind etwas merkwürdig: Er hatte die ausdrückliche päpstliche Erlaubnis seine „weltbewegenden“ Erkenntnisse zu veröffentlichen. Dennoch hat ihn sein ehemaliger Freund Papst Urban VIII. unter Androhung der Folter mundtot gemacht. Plötzlich war Galileis Lehre, die Sonne sei der Mittelpunkt des Weltsystems und nicht die Erde, als ketzerisch verpönt. Und wieso hat der Papst darauf bestanden, das Castel Gandolfo an eben dieser Stelle nahe des Albaner Sees erbaut wird? Noch dazu hat das Castel zunächst gar nicht der Kirche gehört, sondern ist dem Papst erst vom Kaiser geschenkt worden….

Da steht offensichtlich die Welt tatsächlich etwas Kopf…und es soll noch weit mehr Orte geben, wo angeblich schon in vorkolumbianischen Zeiten die Pferde scheuten. Oder sind es doch nur optische Täuschungen? Wer weiß…

Eure Sandra

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