Die Grotten des Palastes der Isola Bella (Borromäische Inseln) im Lago Maggiore sind eines meiner Lieblingskunstwerke.

Details in den Grotten der Familie Borromeo

Der Kardinal Vitaliano Borromeo (1720 – 1793) hatte die Idee, im Palazzo Borromeo der Isola Bella einige Zimmer zu gestalten, die die Gäste in der Hitze des Sommers erfrischen und erholen sollten. Der geeignete Platz fand sich nordseitig auf Höhe des Wassers, wo Vitaliano in Zusammenarbeit mit dem Architekten Filippo Cagnola diese 6 Zimmer gestaltet hat. Nach dem Vorbild des Nymphäum von Linate aus dem späten 16. Jahrhundert hat man ein weiteres Beispiel großartiger lombardischer Architektur geschaffen.

Die Zimmer spiegeln natürliche Formen und Materialien wieder und sind mit schwarzen und weißen Kieselsteinen sowie Lava- und Tuffsteinbrocken zu Mosaiken geformt. Stuckarbeiten und Marmorstatuen runden die Grotten ab. Da die Materialbeschaffung und auch die Ausgestaltung der Motive und Zeichnungen nicht einfach war, sind die Grotten erst 1772 fertiggestellt worden. Und das, obwohl die Pläne schon im Jahr 1689 präsentiert worden waren. Allerdings muss man dazu sagen, dass die Arbeiten für etwa 60 Jahre stillstanden. Bei der Wiederaufnahme der Arbeiten war der Architekt Guilio Galliori federführend und ist von Gilberto V. Borromeo persönlich kontrolliert worden.

By Wolfgang Sauber – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12242981, Vielen Dank für das Bild!

Hier sehen Sie als Beispiel eine Ansicht der zweiten Grotte. Dominant ist hier die Meeresmuschel, die auch in der Mitte des Gewölbes dargestellt ist und es ist eine Büste von Gaetano Monti zu sehen (definitiv ein Held, vielleicht eine Achilleus-Statue)

By Rijksmuseum – http://hdl.handle.net/10934/RM0001.COLLECT.262749, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=85104787, vielen Dank für das Bild!

In der vierten Grotte findet man eine ganze Reihe an Motiven wie etwa Delfine, Bienen, Muscheln, Seerosen und die Ausgestaltung lässt einen immer wieder staunen. Natürlich finden sich in den Grotten auch Vitrinen mit unterschiedlichen Ausstellungsstücken, etwa seltene Korallen oder auch Porzellan (das übrigens aus Wien kommt) oder lombardische Majolika-Arbeiten. Der fünfte Raum ist der größte und beeindruckt durch ein Gewölbe, das sich auf 4 Säulen stützt, die mit schwarzen Marmorplatten und Mosaikdekorationen ausgestaltet sind. Im sechsten und letzten Grotto findet sich auch ein Springbrunnen mit doppeltem Becken, das zur Abkühlung beiträgt.

Ich bin immer wieder von Details beeindruckt, die diese Grotten bieten und wenn man sich vorstellt, wie man an diesen Zimmern gearbeitet hat, wirkt alles noch imposanter.

Wenn Ihr also Gelegenheit habt, mal die Borromäischen Inseln im Lago Maggiore zu besuchen, es zahlt sich sicher aus!

Eure Sandra

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