Muscidae erwähnt werden sollen. Diese Familie bringt es immer noch auf kosmopolitische 200 Arten in Australien. Ja und von diesen Arten wird genau eine dem Menschen im Busch zur Plage: die lästige Buschfliege. Sie quält die Aborigines seit Jahrtausenden, bevor sie die ersten Europäer freudig begrüßt hat und in weiterer Folge über wehrlose Touristen herfiel. Um das Problem besser zu verstehen, einige Fakten: Das Leben einer Buschfliege beginnt buchstäblich in der Schei… . Die befruchteten Weibchen legen ihre Eier in den Kot von Tieren und Menschen. Die Maden schlüpfen meist innerhalb eines einzigen Tages. Sie bleiben je nach Wärme und Nährstoffgehalts des Kots bis zu zwei Wochen im Dunghaufen. In dieser Zeit häuten sie sich zwei Mal. Sobald die Larvalentwicklung abgeschlossen ist, verlässt die Made ihr Heim und verpuppt sich an geeigneter Stelle im Boden. Aus dem Kokon kommen dann Tage später die fertig entwickelten Fliegen. Die Männchen sind sofort geschlechtsreif, die Weibchen müssen erst noch Eiweiß zu sich nehmen, damit die Eierstöcke entwickelt werden. Dieses Eiweiß erhalten sie aus den Körperflüssigkeiten von Menschen und Tieren, bevorzugt aus den Augen- und Mundwinkeln. Das erklärt dann vermutlich ihre permanente Anhänglichkeit. Nach der Befruchtung legen die Weibchen ihre Eier in einen Dunghaufen und der Kreislauf beginnt erneut. Die Ankunft der Rinder mit ihren großflächigen Kuhfladen war aus Sicht der Fliege, wohl das Beste, das ihr je passiert ist. In den letzten 200 Jahren hat sich das Problem dramatisch verschärft (auf ein Rind kommen täglich etwa 10 Kuhfladen). Um das Problem in den Griff zu bekommen, müsste man die Kuhfladen reduzieren. Und hier kommt eine neue Tierfamilie ins Spiel. Die Blatthornkäfer der Familie der Scarabaeidae sind mit etwa 300 Arten in Australien vertreten, die man als Mistkäfer bezeichnet. Sie ernähren sich vom Kot pflanzenfressender Tiere und leisten so einen erheblichen Beitrag. Die meisten Arten bevorzugen allerdings trockenen Kot von Beuteltieren, die matschigen Kuhfladen lassen sie links liegen. Daher hat man in den 1960ern begonnen auf feuchte Kuhfladen spezialisierte Dungkäfer aus anderen Ländern nach Australien zu importieren. So hat man im Laufe der Zeit über 50 verschiedene Mistkäferarten eingeführt und ihre Tauglichkeit als biologische Waffe getestet. Und viele davon leisten heute ihren Beitrag. Die gute Nachricht zum Schluss: Fliegen sind nicht nachtaktiv und jeder Tag geht einmal zu Ende. Spätestens eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang verstummt das Summen und man kann sich entspannen. Zumindest bis die Gelsen kommen.]]>

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