Die thailändische Alltagskultur ist doch recht verschieden von den Gepflogenheiten, Weltanschauungen und Verhalten bei uns. Asiatische Kulturen sind generell nicht mein Spezialgebiet – ich bin mehr in Süd- und Mittelamerika zu Hause – Japan bildet die große Ausnahme. Diese Kultur durfte ich tatsächlich sehr gut kennenlernen.

Wer was lernen will, geht in die Schule

Es mag vielen asiatischen Kulturen gemeinsam sein, dass die Gesellschaft nicht auf dem Individuum beruht, sondern die tragenden Säulen die Gruppe ist. Das kann die Familie sein, oder eine der vielen anderen Gemeinschaften denen man angehört – Arbeitskollegen, Sportclub oder Elternrunde. Allein ist man niemand, daher ist es auch wichtig, dass das Gegenüber in allen Lebenslagen sein Gesicht wahrt. Dieses Verhalten ist komplett dem entgegengesetzt, was wir in unserer Kultur als üblich halten. Die persönliche Verwirklichung nimmt in unseren Breiten einen weit höheren Stellenwert ein, als in Japan und bis zu einem gewissen Grad auch in Thailand.

Die Identität Thailands manifestiert sich unter anderem in den allgegenwärtigen Porträts des Königs. Er steht für Fortschritt, Nationalstolz und Glück. Daher wird ihnen auch die nötige Verehrung zuteil. Auch schon verstorbene royale Mitglieder wie jenes Rama IX, König Bhumibol Adulyadej. Auf Entehrung eines dieser Bildnisse, und sei es nur auf einem Geldschein stehen Strafen.

Wichtige Inhalte für die Thais sind jene des Buddhismus, der überall verbreitet ist. Garuda, der mythische Adlermensch, der Vishnu als Reittier dient, ist überall präsent – Logos, als Stütze oder als Wegweiser. Vishnu ist wiederum einer der wichtigsten Götter im Buddhismus. Buddha selbst wird natürlich in zahlreichen Tempeln liegend oder sitzend verehrt.

Essen am Staber


Essen gibt es unter anderem häufig am Stiel, Getränke kauft man am Weg im Beutel und dann gibt es noch eine der wirklich süßen Nachspeisen, Wasserkastanien oder Bohnenpastenwürmer in Kokosmilch. Den Mund wischt man sich mit einer der einen ständig begleitenden rosa Servietten und falls man zwischendurch oder nach dem Sport hungrig wird, geniesst man eine Portion Insekten. Die kauft man bei einem der vielen Straßenhändler, deren Stände man oft vor lauter Waren gar nicht mehr sieht. Transportiert werden die Waren durch Thailand unter anderem auf Booten, wie auch die Besucher, die es sich mitunter in langschwänzigen, bunt verzierten Booten bequem machen und den Chao Praya entlang fahren.

Der Schmuck, der sie ziert, ebenso wie LKWs, Taxis und Busse hat eine Bedeutung. Viele nutzen auch Zweirad oder Tuktuk um vor allem durch den dichten Verkehr in den Städten zu kommen. Das dreirädrige Tuktuk grenzt schon an ein nationales Heiligtum. Sie sind mit Amuletten ausgestattet, die Glück im Straßenverkehr bringen sollen, haben andere persönliche Verzierungen. Die Westen der Fahrer und die Bedeutung ihrer Aufschriften gleicht schon fast einer Wissenschaft. Die Mafia und die Schattenwirtschaft generell sind in diesen Bereichen tendenziell stark.

Die Nacht wird taghell ausgeleuchtet, zumindest in den großen Zentren Bangkok. Neonröhren und Lichterketten sind allgegenwärtig. Dazu brauch es natürlich Strom. Der ist manchmal recht abenteuerlich verlegt. Blaue Rohre und Kabelsalate sind Teil des Stadtbildes und interpretieren eine recht skurrile Kunst. Architektonisch gibt es auch einige Besonderheiten. So findet man Gebäude, die einen griechisch-römischen Stil neu interpretieren, etwa Einkaufszentren oder Villen.

Türen und Tore sind häufig reich verziert oder hübsch gestaltet, auch hier gibt es eine tiefere Bedeutung. Ein Portal repräsentiert. Allerdings bleibt der tiefere Sinn dem Laien oft verborgen, der einfach schön schnörkelige oder bunte, extravagante Zäune sieht. Wachleute begegnen einem dann vor den Zäunen. Die Trillerpfeife, der Zeigestab und natürlich die Uniform machen diesen Berufszweig aus. Immer wieder wird man auch über Straßenbands stolpern, die sich ein paar Baht verdienen, indem sie musizieren oder tanzen. Ist man an die Klänge nicht gewöhnt, klingen sie mitunter recht schräg.

oder auch ein Schwein, auf der Suche nach einer Mahlzei

Tiere sind aus dem täglichen Leben auch nicht wegzudenken. Ich meine jetzt nicht nur am Teller, sondern auch auf Märkten und an der nächsten Straßenecke. Da findet man den Elefanten, der den Touristen noch ein paar Münzen aus der Tasche locken soll, da sind die Vögel, die in einen Käfig gesteckt wurden. Es zählt als gute Tat und damit auch gut für das Karma diese freizukaufen. Leider enden sie danach nur zu oft wieder in kurzzeitiger Gefangenschaft und der nächste mitleidige Passant löst ihn wieder aus. Da sind auch die Straßenhunde und Katzen.

Abfall wird wieder verwertet, wo es geht. Alte Plastikflaschen dienen als Blumentrög und Sammler kaufen oft so gut wie alles und verarbeiten dann etwa Whiskeykartons zu Hüten.

To be continued…

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